Hyundai plant, unter dem Namen Ioniq eine ganze Modellflotte zu etablieren. Während der Ioniq 5 auf den VW ID.4 als Gegner blickt, greift der Ioniq 6 nun tatsächlich eher Tesla an und versucht, für Businesskunden attraktiv zu sein.
Hyundai Ioniq 6: Edle Limousine mit besonderer Optik
Auf den ersten Blick erkennt man, dass es sich beim Ioniq 6 nicht um ein Standardfahrzeug aus dem Hyundai-Konzern handelt. Während man von vorne höchstens an eine „windschnittige“ Front denken mag, fällt spätestens beim Blick von der Seite auf das Fahrzeug die ein oder andere Kinnlade herunter: Das Stromlinien-Design ist nicht nur gewagt, sondern, je näher man in Richtung Heck wandert, einzigartiger denn je.
Zugegeben, das „Entenbürzelheck“ ist gewöhnungsbedürftig, dient jedoch vor allem dafür, die Reichweite durch Optimierung des sogenannten CW-Wertes zu erhöhen. Auf welchem Niveau Hyundai hier jedoch hier agiert, zeigt sich beim Blick auf den cW-Wert: Der Ioniq 6 erreicht einen cW-Wert von 0,21. Zum Vergleich: Der Mercedes EQS stellte Ende 2021 einen Weltrekord mit einem Wert von 0,17 auf, das Tesla Model S erreicht einen Wert von 0,208. Beide Fahrzeuge kosten mehr als das doppelte, nur zur richtigen Einordnung. Und nebenbei schlägt man den Mercedes EQE, der einen Wert von 0,22 erreicht – und ein Tesla Model 3 und BMW i4.
Hyundai Ioniq 6: Die Technik!
All dies sorgt dafür, dass der Ioniq 6 mit zwei Batterievarianten sehr gute Reichweiten erreichen soll. Mit der 77-kWh-Batterie sollen mehr als 600 km Reichweite (mit 19-Zoll-Rädern 614km) möglich sein. Die Reichweite mit der Basis-Batterie von 53-kWh sollen dann immerhin noch 430km nach WLTP möglich sein.
Insgesamt sind drei Konfigurationen möglich:
- 53 kWh Batterie + 151 PS Motor (Heckantrieb): 429km Reichweite
- 77,4 kWh Batterie + 229 PS Motor (Heckantrieb): 614 km Reichweite
- 77,4 kWh Batterie + 326 PS Motor (Allradantrieb): 583 km Reichweite
Dazu kommen verschiedene Zubuchoptionen, wobei bereits in der Basisausstattung ein umfangreiches Paket an Assistenzsystemen (Notbremsassistent, Spurhaltessistent, Aufmerksamkeitsassistent, Abstandsregelung für Tempomat und vieles mehr), diversen Einparkhilfen, LED-Scheinwerfer, Sensoren, das 800 Volt-Ladesystem sowie ein 11 kW dreiphasiger Onbord-Charger mit verbaut sind.
Auch auf Komfort muss nicht. verzichtet werden: Ein beheizbares Lenkrad, elektrische Fensterheber, eine 2-Zonen-Klimaanlage, Sitzheizung und und und: Alles dabei – im Basispreis von 43.900 Euro!
Für die große Batterie und Allrad müssen Sie dann 17.200 Euro mehr zahlen – 61.100 Euro. Dann geht es aber auch in knapp 5 Sekunden auf Tempo 100.
Der Innenraum hingegen ist modern, aber nicht übertrieben aufgebaut. Hyundai verzichtet auf riesige Displays, die sämtliche Schalter und Taster ersetzen. Wer also die Klimanlage bedienen möchte, kann an einen Knopf drücken, und muss nicht auf einem Display herumwischen. Der Hersteller transferiert das, was sich über Jahrzehnte im Fahrzeug bewährt hat, offenbar auch in die E-Mobilität. Gut so.
Hyundai Ioniq 6: 800Volt Schnellladen
Wenn es um die Ladeleistung geht, braucht sich der Ioniq 6 nicht hinter den hochpreisigen Konkurrenten zu verstecken. Dank 800-Volt-Ladetechnik sind Ladeleistungen bis 220 kW möglich. In rund 20 Minuten werden so wieder 300 Kilometer Reichweite in die Batterie gepumpt.
Innovativ ist der Ioniq 6 mit seiner V2L-Technik: Vehicle-to-Load. Das Fahrzeug kann elektrische Geräte aufladen. Hierfür stehen zwei Steckdosen zur Verfügung: Eine Außen an der Ladeklappe, eine im Interieur unter der Rückbank.
So lassen sich Notebooks und andere Geräte leicht aufladen und Betreiben.
Hyundai Ioniq 6: Fahrzeuggarantie bis zum abwinken!
Hyundai gewährt Käufern eine Fahrzeuggarantie von acht Jahren – ohne Kilometerbegrenzung. Außerdem kommen acht Jahre Mobilitätsgarantie mit kostenlosem Pannen- und Abschleppdienst hinzu sowie fünf Sicherheitscheck in den ersten fünf Jahren.
Eine Garantie auf die Batterie gibt Hyundai ebenfalls: 8 Jahre – oder 160.000 Kilometer.
Die Preise noch einmal beleuchtet
Das Basisangebot des Ioniq 6, welches sich durchaus sehen lassen kann, liegt b ei 43.900 Euro. Hiervon können aktuell (März 2023) noch die Umweltprämie (insg. 6570 Euro) herausgerechnet werden, sodass ein Fahrzeugpreis von rund 37.200 Euro zu Buche schlagen würde.
Hierfür bekommt man durchaus viel Auto.
Die beiden Modelle mit der großen Batterie hingegen schlagen gleich deutlich größere Löcher in das Portemonnaie. Das liegt maßgebend daran, dass weitere Pakete „zwangsgebucht“ werden müssen: Die 77-kWh-Batterie kostet 5000 Euro zusätzlich, außerdem muss das „Dynamiq-Paket“ für weitere 5100 gebucht werden, macht 54.000 Euro Kaufpreis. Die Allradvariante kostet weitere 9000 Euro – da das „Techniq-Paket“ gebucht werden muss, kommen wir schnell zu einem Preis von 61.100 Euro.
Diese Vorgehensweise ist, freundlich ausgedrückt, unfair. Hyundai sollte sich überlegen, ob ein solches Verhalten notwendig ist.
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